Aktuelles

Wohnprojekt in Wilhelmsburg, Fotos: Behrens-Stiftung

Gemeinsamer Aufenthaltsraum

„Die Wohnschmiede“ in Eimsbüttel

Sechs Wohncontainer für obdachlose Menschen

Unterkunft mit einer Grundausstattung an Möbeln sowie mit Toilette, Dusche und einer Kochgelegenheit

"Die Wohnschmiede" – Neue Perspektiven fürs Leben

Damit sich die Lebenslage für Menschen ohne Obdach nachhaltig verbessert, brauchen sie zuallerst einen Wohnraum. Die Behrens-Stiftung schafft diesen und hilft, dass daraus ein Zuhause wird. Zwei aktuelle Beispiele…

In Eimsbüttel ist kürzlich das Projekt „Wohnschmiede“ gestartet. In Kooperation mit der Kirchengemeinde Eimsbüttel konnten sechs Wohncontainer mit Sanitäreinrichtungen zusammen mit einer gemeinsamen Küche bei der Christuskirche platziert werden.

„Diese niedrigschwellige, befristete Unterkunftsmöglichkeit ist speziell für obdachlose Menschen aus der EU gedacht, die im Zuge der Erweiterung nach Deutschland und eben auch nach Hamburg eingewandert sind. Und die oftmals in prekären Beschäftigungsverhältnissen oder in der Arbeitslosigkeit leben und dann – wenn keine Ansprüche mehr auf Sozialleistungen bestehen – schnell in der Obdachlosigkeit landen“, sagt Michael Edele, Bereichsleiter soziale Wohnraumversorgung Behrens-Stiftung und Geschäftsführer Neue Wohnung gGmbH. „Diese Gruppe ist von fast jeglicher gesellschaftlicher Teilhabe ausgegrenzt und auf Überlebenshilfen angewiesen.“

Doch Wohnraum allein reicht oft nicht aus. Bei Herausforderungen und Fragen des täglichen Lebens stehen den Bewohner*innen darüber hinaus zwei sozialpädagogische Fachkräfte beratend und begleitend zur Seite, etwa bei Behördengängen, Jobsuche, Schuldenabbau, Arztbesuchen sowie bei der Vermittlung in eine Wohnung. Das Projekt „Wohnschmiede“ ist zunächst auf drei Jahre befristet und wird aus einer Großspende und Eigenmitteln der Behrens-Stiftung finanziert.

Frauenwohnangebot in Wilhelmsburg  

Über ihre Tochtergesellschaft die Neue Wohnung gGmbH hat die Behrens-Stiftung ein Wohnangebot speziell für obdachlose Frauen ins Leben gerufen. In Wilhelmsburg am Inselpark werden in einem modernen Haus 15 Wohnplätze mit Badezimmern und Küche sowie gemeinsamen Aufenthaltsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.

Michael Edele erklärt: „Obdachlose Frauen sind besonders schutzbedürftig, weil sie sich in Form von Zweckgemeinschaften oftmals in Abhängigkeit von Männern begeben. Ihre Lebenslage ist nicht selten von Gewalt- und Missbrauchserfahrungen geprägt, viele obdachlose Frauen lehnen daher gemischt belegte Unterkünfte ab.“

Die Anzahl obdachloser Frauen in Hamburg ist kontinuierlich gestiegen: Laut der letzten Untersuchung in 2018 sind 20 Prozent der in Hamburg obdachlos lebenden Menschen Frauen, bei einer Gesamtzahl von rund 2.000 gezählten Obdachlosen kann von zirka 400 Frauen ausgegangen werden. Hinzu kommen Frauen, die nur zeitweise in der Obdachlosigkeit leben, dann wieder bei Freunden oder Verwandten „Unterschlupf“ finden, als sogenannte Couchschläferin kurzzeitig von der Straße fliehen. In Hamburg wird von rund 5.000 Coachschläfer*innen ausgegangen.

In Wilhelmsburg erhalten die Frauen Wohnmöglichkeiten in voll ausgestatteten Einzelzimmern mit Badezimmern, Kochgelegenheiten sowie Aufenthaltsmöglichkeiten. Auch hier unterstützen Sozialarbeiterinnen bei der Lebenssituation zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit, Sucht-und Gesundheitsproblemen, und die Frauen erhalten Vermittlungsangebote in eigene Wohnungen mit unbegrenzten Mietvertrag.

Dieses Wohnangebot für obdachlose Frauen wird über gesetzliche Sozialleistungen der Stadt Hamburg und Eigenmittel der Behrens-Stiftung getragen.